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Arbeiten auf einer Insel

Erfahrungsberichte zu Jobmöglichkeiten in Australien

“Good Morning - Housekeeping”

ein Erfahrungsbericht von Vanessa Zeiler

 

TQLD-HeronIsland-900

 

Noch 300 A$ auf dem Konto - ein Job muss her - doch wie??

Man ist ja nicht ohne Grund in Australien und wenn das mit der Arbeitssuche alles so einfach ginge, dann wär's ja auch irgendwie langweilig oder? Also darf man sich auch mal an einen ungewöhnlichen Job wagen!

Ich stand also in Bundaberg mit einem mageren Konto und kaufte mir zuerst eimal einen Stapel Telefonkarten. Dann ging's los. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, einen Job in einem Inselresort an der Ostküste zu bekommen.
Und wenn das in Australien nicht möglich ist, wo dann?
Ich rief sämtliche Hostels, Hotels und Resorts auf allen möglichen Inseln an der Ostküste an.
Natürlich hatte ich nach dieser Aktion noch keinen Job, aber einige hatten sich meine Daten notiert und da ich flexibel bezüglich des Jobs war, rechnete ich mir gute Chancen aus.

 

Heron Island© Foto: Tourism & Events Queensland

 

Am nächsten Tag ging's erst einmal weiter in Richtung Rockhampton und wie es der Zufall wollte, rief am nächsten Tag Ann-Mary von Heron Island an und bot mir einen Job als Houskeeper an.
Durch einen glücklichen Zufall hatten sie großen Personalverlust und suchten dringend nach neuem Personal, das sofort anfangen konnte. Also Glück im Unglück für mich!!

Nach einem Ausflug zur Insel Great Keppel ging es 2 Tage später mit dem Catamaran von Gladstone ab nach Heron Island.
Dort angekommen kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Mein erster Eindruck war einfach nur: „Fucking Amazing!" Strahlend blaues Wasser, weißer Sandstrand, Rochen, Fische und Schildkröten, die sich im Wasser tummeln und und und...
Wie man es sich auf einer Insel vorstellt.

Der Job

VZ-heron 04© Foto: Vanessa ZeilerNach einem kurzen Training am nächsten Tag war ich ein vollwertiges Mitglied der Housekeeping Crew. Unsere Aufgabe war es, die verschiedenen 109 Zimmer (5 verschiedene Kategorien) komplett zu reinigen oder einen „Daily Service" durchzuführen.
Ein Zimmer komplett zu reinigen bedeutete, die Betten neu zu beziehen, durchzufegen und zu putzen, die Fenster und das Bad zu putzen und alles restliche abzustauben. Des Weiteren mussten Seifen, Handtücher, Toilettenpapier, Tee, Kaffee aufgefüllt werden. Dafür hatten wir ca. 30 Minuten Zeit. (am Anfang schafft man es nicht, aber mit der Zeit wird man immer schneller).
Beim „Daily Service" bestand die Arbeit darin die Betten zu machen, das Waschbecken zu putzen, alle Sachen wieder aufzufüllen und durch zu putzen. Das schaffte man ungefähr in 5 bis 10 Minuten.

Wir arbeiteten ca. 8 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche und bekamen 12,94 A$ pro Stunde.
Wir führten immer einen „Trolly „mit Handtüchern, Seifen, Staubsauger und Putzmittel mit uns. Treffpunkt war die „Laundry", in der die „Executive Housekeeper" ihr „Büro" hatten und wo die Wäsche, sprich die Handtücher etc. gewaschen wurden.
Wir bekamen jeden Morgen ein Board, auf dem stand, welche Zimmernummern wir reinigen mussten, welche nur einen „Daily Service" bekamen oder welche wir bis zu einer bestimmten Zeit komplett sauber machen mussten. Besonders bei Neubelegung der Zimmer oder bei Anreise mit dem Helikopter war es oft sehr stressig, die Zimmer rechtzeitig fertig zu bekommen.
Die Arbeit war körperlich anstrengender als man zuerst denkt, da man immer alles mitschleppen musste, was bei ca. 40°C schon etwas anstrengend ist.

Sehr positiv waren die Gäste auf Heron Island. Viele Italiener, Briten und Deutsche und alle waren sehr, sehr nett und haben sich auch bedankt, wenn wir ihre Zimmer geputzt hatten. Man wurde genau so behandelt wie die Leute von der Bar oder an der Rezeption. Oft hat man sich auch etwas mit ihnen unterhalten können und es war alles in allem eine sehr nette Atmosphäre.

Einige Facts zum Leben auf der Insel

VZ-heron 05© Foto: Vanessa ZeilerUntergebracht waren wir in einem kleinen Häuschen im „Staffbereich" der Insel.
Meistens teilt man sich eine Unterkunft zu zweit. Die höheren Angestellten haben eine komfortablere Unterkunft für sich selbst.
Die Staffunterkünfte befanden sich auf der anderen Seite der Insel als das Resort. Alle Mitarbeiter, die auf der Insel arbeiten, wohnen auch dort, weil es keine Möglichkeit gibt, abends wieder aufs Festland zu kommen.

Gegessen wurde immer in der Staff-Kantine und das Essen war lecker. Es gab drei Mahlzeiten am Tag als Buffet. Manchmal gab es nachmittags noch etwas kleines oder abends noch mal Eis.
Einkaufen konnte man zweimal die Woche im Staff Bottle Shop, einem kleinen Kiosk, in dem es auch Tim Tams, Bier etc. gab.

Für die Unterkunft und die Verpflegung mussten wir insgesamt 123,95 A$ (44,70 A$ Unterkunft, 79,25 A$ Verpflegung) in der Woche zahlen.
Unseren Lohn bekamen wir alle 2 Wochen, die Kosten für Unterkunft und Verpflegung waren bereits abgezogen.

Samstag abends gab es immer ein BBQ in der „Woobly Bar". Das ist die Bar für die Angestellten, in der auch Themenpartys stattfanden. Ansonsten durften wir Angestellten aber auch die normale Bar und das Restaurant im Resort nutzen.
An unseren freien Tagen durften wir ebenfalls alle Aktivitäten nutzen, die auch die Gäste nutzen konnten, wobei die Gäste immer Vorrang hatten. Soll heißen, wenn nur noch ein Platz beim Schnorcheln frei war und ein Gast hatte sich kurz entschlossen mitzufahren, mussten wir verzichten.
An Aktivitäten gab es Schnorcheln, Tauchen, Tennis, Reef Walks, Fishing Trips, eine Glasbottom Boat Fahrt oder man ging einfach an den tollen Sandstränden schwimmen. Außerdem organisierte der „Social Club" DVD Abende unter freiem Himmel.
Natürlich konnte man an freien Tagen auch an Land gehen, was sich aber kaum lohnte, denn man reiste an einen Tag um 15 Uhr Richtung Gladstone ab, kam dort gegen 17 Uhr an und musste schon am nächsten Tag um 13 Uhr den Catamaran zurück nehmen.
Wir arbeiteten 9 Wochen dort und waren nur einmal während dieser Zeit an Land.

Kleiner Exkursus zur Insel

Heron Island liegt 72 km nordöstlich von Gladstone und ist nur mit dem inseleigenen Catamaran (ca. 2 Stunden Fahrt) oder dem Hubschrauber (ca. 30 Minuten) zu erreichen. Es gibt keine Tagestouristen, da der „Cat" nur einmal am Tag fährt.
Heron ist vor allem für seine tollen Tauchgebiete bekannt, welche ich persönlich sehr empfehlen kann. Es gibt 30 verschiedene „Tauchsites", die alle in ca. 15 -20 Minuten von der Insel aus zu erreichen sind. Hier ist das Great Barrier Reef noch unberührt.
Des Weiteren kommen im Oktober/ November die Sea Turtles an die Strände von Heron und legen dort ihre Eier ab. Die kleinen Schildkröten schlüpfen dann im Februar.
Als Backpacker kann man sich einen Aufenthalt dort leider nicht leisten, da die Preise doch sehr hoch sind.

Kontakt zum Bewerben

Leider kann ich euch keinen aktuellen Ansprechpartner nennen, bei dem ihr wegen Arbeit nachfragen könnt, da die meisten, die ich kenne, nicht mehr dort arbeiten.
Ruft einfach dort an. Schaut dazu auf die Website heronisland.com.
Dort stehen auch alle anderen Resorts, bei denen ihr mal nachfragen könntet.
Aktuelle Jobangebote zu Heron Island findet ihr bei Delaware.

 

Mein Fazit

Alles in allem kann ich nur sagen, dass die „Heron Island" Zeit mit die beste Zeit während meines Australienaufenthaltes war und ich es sofort wieder machen würde. Außerdem habe ich dort meine Freundin Yvonne kennen gelernt, mit der ich heute noch sehr gut befreundet bin. Danke für die schöne Zeit.

Viel Erfolg bei der Arbeitssuche und lasst nicht den Kopf hängen, wenn es nicht gleich klappt, manchmal benötigt es eben besonderer Umstände und Zufälle ;-))

Noch ein Tipp am Rande:
Auf South Mole Island suchen sie auch öfter Leute, weil dort viele Touristen wegen den „Whitsunday Island" Touren hinkommen.

 
© Fotos: Tourism Queensland; Vanessa Zeiler

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